Wissenschaft & Forschung
Wir wollen Probleme lösen, nicht Angst machen. Darum haben wir uns die wissenschaftliche Datenlage genau angesehen. „Impotenz“ meint Unfruchtbarkeit, „erektile Dysfunktion“ (ED) die nachlassende oder fehlende Erektion. Letztere kann mit Alter, Bewegungsmangel, Übergewicht, Alkohol oder Rauchen abnehmen – sie hängt also stark mit der allgemeinen Ausdauerleistung zusammen. Radfahren fördert diese Ausdauer eigentlich optimal, weil es lange Belastungen aus dem Becken heraus ermöglicht.
Das Problem: Zwischen 1995 und 2004 erschienen 34 Studien zum Thema „Radfahren & ED“; 33 davon fanden ein deutlich erhöhtes Risiko – bei Radfahrern bis zu viermal höher als bei Schwimmern oder Läufern. Hauptursache ist der Druck auf Nerven und Gefäße im Damm. Taubheitsgefühle sind das klarste Warnsignal.
Daraufhin hat SQlab zwei Kernlösungen entwickelt:
Sattelbreitensystem – jede Sitzknochenbreite bekommt ihre passende Sattelbreite.
Stufensattelform – abgesenkte Nase und mittige Vertiefung verlagern den Druck von Damm und Schambein auf die Sitzknochen.
Eine neue Untersuchung (Masterarbeit von Lukas Fritsch, 2021) verglich aktuelle Sattelkonzepte mit modernen Druckmesssystemen. Ergebnis: Die SQlab-Technologien reduzieren die Belastung im perinealen Bereich signifikant und bestätigen die Praxiserfolge unserer Sättel.
Kurz: Radfahren bleibt ein starkes Ausdauertraining – mit der richtigen Sattelbreite und Stufensattelform auch ohne unnötiges Risiko für die Potenz.
Ergebnisse – Sauerstoffversorgung des Penis
In einer randomisierten Studie fuhren 21 Männer vier Sattelkonzepte – flach, Loch, gewellt und SQlab Stufe – auf einem Ergometer (Oberkörperwinkel: 40°). Gemessen wurden Sauerstoffsättigung an der Glans (Eichel), Druckspitzen im Damm (medilogic Druckmessfolie) und subjektiver Komfort. Die Belastung variiert zwar individuell, doch gewellter und Stufensattel entlasten deutlich stärker: Ihr höher liegender Sitzbeinbereich reduziert Druck und erhält die Sauerstoffversorgung, während flacher und Lochsattel – bei gleicher Höhe von Sitzbein- und Dammbereich – spürbar mehr perineale Belastung zeigen.
"Jeder Dritte Proband liegt unter einer Sauerstoffversorgung von 25 % beim "Flach" Sattel-Konzept."
Die Sauerstoffmessung an der Penisspitze zeigt deutliche Unterschiede: Beim flachen Sattel und beim Lochsattel rutschten rund 30 % der Tester unter die kritische 25 %-Grenze, beim gewellten Sattel nur etwa 5 %. Mit dem SQlab-Stufensattel blieb jeder Proband über dieser Schwelle – kein Abfall unter 25 %, also die geringste Dammbelastung im Vergleich.
"Vier Probanden hatten beim "Loch" Sattel-Konzept eine Sauerstoffversorgung unter 10 %."
Was passiert bei einer zu niedrigen Sauerstoffversorgung?
Sinkt die Sauerstoffversorgung im Dammbereich längere Zeit unter 25 %, lagern sich vermehrt Bindegewebe und Kalk in den Gefäßen ab, der Blutfluss nimmt ab und das Risiko einer erektilen Dysfunktion steigt. Werte unter 5 % sind akut kritisch, da Gewebe bereits absterben kann. Kurzzeitige Unterschreitungen sind tolerierbar, über längere Touren sollte die 25 %-Schwelle jedoch keinesfalls unterschritten werden.
bisherige Studienlage
Regelmäßige Bewegung senkt das Risiko einer erektilen Dysfunktion (ED). Unter Läufern liegen nur etwa 1 % im moderaten bis schweren Bereich, bei Schwimmern rund 2 %. Bei Radfahrern sind es dagegen gut 4 %. Hochgerechnet bedeutet das: Rund 3 % der Radfahrer rutschen trotz Sport in den kritischen Bereich – meist, weil der Sattel falsch belastet.
Frühe Messungen (Sommer 2001) zeigten: Schon nach zehn Minuten auf herkömmlichen Loch-, gewellten oder weichen Flachsätteln fällt die Sauerstoffversorgung des Penis deutlich ab. Spätere Druckmessungen (2003) bestätigen, dass Lochsättel den Druck an den Rändern bündeln – sowohl für Männer als auch Frauen ungünstig. Eine Metaanalyse von 62 Studien (Dettori 2004) fand sogar ein erhöhtes ED-Risiko speziell bei Fahrern von Cut-out-Sätteln.
Die Schlussfolgerung bleibt klar: Radfahren ist top für Herz und Kreislauf, doch nur mit einer anatomisch passenden Sattelform. Eine korrekte Breite und eine abgesenkte Sattelnase schützen Nerven und Gefäße – so bleiben die positiven Effekte des Trainings erhalten.